Freiheit und Gedanken

 

Gedanken-Autonomie
Ich bestimme meine Gedanken

Die Gedanken sind frei- so ein Lied aus dem Widerstand geboren

Die Gedanken sind frei….und machen was sie wollen

Am Anfang war das Wort…

Die folgenden Zeilen geben einen Eindruck in das Wesen von Gedanken und wie dieses für die eigenen Zwecke und Ziele genutzt werden kann.

Wer kennt das nicht, Gedankenflut, endloses Grübeln angesichts von Zuständen, die belastend sind- leider werden sie durch Grübeln nur selten besser.

Und dann gibt es da diese vielen abertausend Gedanken, die scheinbar einfach nur so da sind und einen großen Teil unserer Stimmung ausmachen.

Was sind Gedanken überhaupt?

Gedanken sind elektrische Impulse, in ihnen vollzieht sich unser Bewusstsein- und erst Bewusstsein ermöglicht Entscheidungen und darauf folgendes Handeln.

Aber auch Gefühle, Empfindungen, Triebe, kurz Entscheidungsgrundlagen- werden uns in Gedanken bewusst-

Leidvolle Gedanken sind Reaktionen auf innere Spannungen- wir erleben uns selbst oft als überspannt- gestresst.

Der Umgang mit Gedanken ist kulturell unterschiedlich. Während hierzulande  Psychotherapie Abhilfe von leidvollen Gedanken, bzw. den dahinter stehenden schlechten Erfahrungen bringen soll, hält östliches Denken dazu an, Gedanken als elektrische Phänomene zu beobachten und zuzusehen, wie sie sich verändern. Das ist ein Akt der Nicht-Identifikation:

„Ich bin immer mehr als meine Gedanken“ oder, wie Buddha sagte:

„Beobachtet den Strom der Gedanken so unbeteiligt wie den Flug der Vögel im  fernen, friedlichen Abendhimmel“

Man kann aber noch weiter gehen als Buddha:

Das Schöne, Aufbauende beschreiben- die Farben des Abendhimmels, die schwarzen Silhouetten der Krähen davor, die Stimmung, wenn in den Stadtwohnungen die Lichter angehen- die Menschen zu Hause angekommen aufatmen.

Malen

fotografieren

„Womit ich mich identifiziere, das beherrscht mich!“

Womit ich mich nicht identifiziere, das kann ich beherrschen!“

 

Ein dritter Schritt besteht darin, heilsame Gedanken zu erinnern und zu pflegen.

Das Verhältnis von Bewusstsein und physischem Organismus tritt erst seit einigen Jahren in den Fokus der Neurowissenschaften, aktuell werden Gedanken als Emergenzphänomen betrachtet. Das kann man sich so vorstellen, als werfe man zwei Steine in einen See- und jeder kennt die sich bildenden Kreise-und dort,  wo diese aufeinander treffen bildet sich ein neues Muster, das aus den Einzelkreisen nicht herleitbar ist: Emergenz.

Ohne Schwerkraft und ohne Spannung der Wasseroberfläche sind diese Phänomene nicht möglich.

Für mich ist die Vorstellung, dass meine Gedanken das widerspiegeln, was auf meinen Körper auftrifft, ein hilfreiches Bild.

Sie spiegeln aber auch wider, was sich vor Jahren und Jahrzehnten in diesen Körper eingeprägt hat.

Und immer wieder in Resonanz mit der Außenwelt tritt. Die Neurowissenschaften können uns mitteilen, dass das, was wir sehen zu 90% von unseren Vorerfahrungen abhängt.

Damit könnte eine Aufgabe sein, die Gedanken als das, zu sehen was sie zu 90% sind: Erinnerungen.

Und diese haben meinen Körper und meine unmittelbare Umwelt erschaffen wie ich sie täglich erlebe.

Thure von Uexküll, ein maßgeblicher Psychosomatiker, empfiehlt, sich einmal umzusehen und sich darüber klar zu werden, welche Gedanken zu den momentan vorzufindenden Lebensumständen geführt haben könnten. Aus denen selbstverständlich Handlungen folgten.

Und dann können Sie, wenn Ihnen das was Sie sehen, nicht mehr gefällt,  umdenken.

Umdenken allerdings erfordert Disziplin und Ausdauer.

„Am Anfang war das Wort und Gott war das Wort und das Wort war bei Gott“, der Anfang des Johannesevangeliums besagt nichts anderes als dass das Wort Schöpferqualität besitzt.

Schreiben Sie, sprechen Sie-

oft,

Und beschreiben Sie, was Sie erleben wollen. Überlegen Sie, ob Sie die Verantwortung für das, was Sie verbal erschaffen, übernehmen wollen. Denken Sie vom Ende her.

Notieren Sie alles, was den Prozess ausmacht:  Erkenntnisse, Handlungsimpulse, Gefühle von Erleichterung oder Zuversicht, Erinnerung an Personen oder Ereignisse, die diese Gedanken begleiten, Glaubenssätze.

Das Wort, bzw. der Logos- war dem antiken Menschen die Substanz, aus der alles entsteht.

Aber Achtung:

Jede Neuschöpfung ruft die Dämonen der Vergangenheit auf den Plan:

Notieren Sie auch, was aus Ihrem Leben verschwinden soll.