2020
2020 steht für mich unter dem Motto: Freiheit.
dachte ich, als ich auf 2019 zurück blickte. Als Mutter, Tochter, Ex-Ehefrau hatte ich mich zunehmend eingeengt gefühlt. Aber auch mein Körper wies mir Grenzen auf, Grenzen, mit denen ich nicht gut lebte.
Als ich mir zunehmend Freiheit zu wünschen begann, befragte mich flugs meine innere „Philosophin“.
„Äußere oder innere Freiheit, Freiheit von oder Freiheit zu und schließlich: wäre ich auch bereit, mich der Verantwortung zu stellen, die jede Freiheit mit sich bringt? Woran merke ich, dass ich beengt werde und wie würde ich mich frei fühlen? Was soll denn, bitte, frei sein, der Körper, das Handeln, Denken oder Fühlen?…“
Sie fragte und fragte, während ich schon, als ich versuchte, mich darauf zu konzentrieren, wo und wie sich das Beengtwerden anfühlt, den Faden verlor.
„Ich atme oberflächlich“ unterbrach ich sie, „kann mich nur schwer aufraffen, wenn ich Alltagsaufgaben erledigen sollte, zwinge mich zum Sport und denke mir Schreckensszenarien aus. Und im Spiegel mag ich mich auch nicht so gern ansehen…“
„Kein Wunder“, warf das Fräulein Philosophin altklug ein, „du aalst dich in Szenarien, an die du dich erinnerst! Aber schön, dass du das noch kannst, dann übe dich doch- wenigstens für einen Zeitraum, den du täglich festlegst, im Erinnern des Schönen, der Momente, in denen du dich frei gefühlt hast- du hast die Wahl! Schreib das, was dir an freiem Raum bewusst wird, auf! Und, sei nett zu dir!“
Sie hat wohl recht, aus dem Fluss des Geschehens hatte ich Geschichten gebaut, in denen Gefühle zu Begriffen gerannen, an denen sich neue Erfahrungen festklammern konnten wie Sand an der Düne.
Dennoch, ich mag meine Geschichten- in ihnen kann ich mich von der Realität erholen- und das ist auch eine Art von Freiheit, in die ich fliehen kann, wenn das Leben mich überfordert.
Nicht für jeden Gegner, die mich heraus fordert, habe ich ein Schwert, nicht für jedes Spiel eigene Würfel, nicht für jedes gute Wort ein offenes Ohr.
2020 werde ich Werkzeuge anfertigen, deren Gebrauch mich frei macht.
Dabei helfen mir diese Fragen:
Was brauche ich, was braucht der andere? Wie können alle, die sich am Spiel beteiligen, gewinnen? Was ist auch fürs Universum gut? Inwiefern habe ich meine Mitte vernachlässigt, dass ich so extrem fühlen muss, dass ich meine, erdrückt und zerrissen, hinweg gespült oder –geweht zu werden?
Wie kann ich handeln und schaffen, sodass ich mich dabei freue?
Wenn ich dann weiß, dann entscheide ich freier und leichter.
Nichthandeln führt in die Depression, unter Zwang handeln zur Wut, falsch handeln zu Schuldgefühlen, aus Angst handeln in die Gier, Wissen zu Gewissen.
Wissen macht frei!