Freiheit und Selbstfreundschaft

Selbstfreundschaft nimmt dem Leben die Spitzen
Selbstfreundschaft- Geborgenheit

 

“Selbstfreundschaft” ist die Voraussetzung, um mit der Außenwelt und insbesondere den Mitmenschen gut leben zu können.

Gleichzeitig spiegeln Probleme wie auch positive Ereignisse und Beziehungen das ganz persönliche Innenleben wider.

Beispiele:

Viele Beziehungen scheitern an dem Punkt, an dem sich der eine vom andern vereinnahmt fühlt. Ein Grundprinzip des Menschseins scheint verletzt zu werden, wenn die Autonomie bedroht ist.

Freundschaften haben den großen Vorteil, dass mit ihnen keine Verpflichtungen verbunden sind, die „Freund/innen“ sind gleichberechtigt, bereichern sich, ohne sich auszunutzen.

Wer ein guter Freund, eine gute Freundin sein möchte, tut gut daran, dieses Gleichgewicht immer wieder zu überprüfen: Sind Geben und Nehmen ausgeglichen?

Aber auch in der eigenen Seele streiten- nach Goethe zwei Seelen, nach Bismarck ganze Mengen- verschiedene Stimmen. Fordernde, Schimpfende, lobende und Wert schätzende- ganz besonders präsent ist der wichtige “Innere Schweinehund”, der regelmäßig gefüttert werden möchte.

Wie kann die Freundschaft zwischen stärkeren und schwächeren Seelenanteilen aussehen?

Aristoteles beantwortete diese Frage, indem er auf die Vielfalt von Werten und Gütern hinwies. Auch der Mächtige braucht Gegenwerte, die ihm ein Schwächerer durchaus zur Verfügung stellen kann, indem er ihn respektiert und würdigt.

Ob eine Beziehung wirklich im Gleichgewicht ist, lässt sich am ehesten feststellen, wenn sie ihre Leichtigkeit behält, wenn Neues entsteht.

In Familien ist das Prinzip „Freundschaft“ besonders wichtig. Wenn ein Partner den anderen aus dem Auge verliert, und das Gras jenseits des Zaunes grüner erscheint, muss der Wert einer Paarbeziehung gegenüber den Verlockungen abgewogen werden. Oft reicht es schon, miteinander über Wünsche zu sprechen und sich gegenseitig Freiheiten zuzugestehen, bei denen jede/r ein gutes Gefühl behält.

Dem Partner „Seitensprünge“ zu erlauben, während sich die Eingeweide umdrehen, macht keinen Sinn. Da werden die eigenen Werte missachtet und das Gleichheitsgesetz verletzt.

In unserem Kulturkreis war die Frau lange im „Besitz“ des Mannes, eine Freundschaft ist auf dieser Basis nicht denkbar und Streitereien vorprogrammiert.

Hat ein Mann tatsächlich mehr Macht als seine Frau, kann er, wenn er klug ist, sich einmal vor Augen führen, welche immateriellen Werte sie dagegen in die Beziehung einbringt und im Gegenzug von seiner Macht abgeben.

Interessant ist natürlich auch, die innere Familie zu betrachten: Männliche und weibliche Eigenschaften, Dominanz und Hingabe, kindliche Impulse wie Kreativität und Spontaneität. Wie sind die bei Ihnen gewichtet, wie kommen sie miteinander aus?

Es gibt schließlich noch Menschen, die sich verzweifelt nach Freundschaft sehnen und sie an jeder Ecke wittern, um nur kurz darauf Enttäuschung zu erleben. Meistens sind diese „Freundschaften“ Abhängigkeitsbeziehungen mit Verfallsdatum.

Aber für kluge Menschen ein Hinweis auf die Notwendigkeit, sich erst einmal selbst ein guter Freund, eine gute Freundin zu sein.

Fragen Sie sich- gerade in belastenden Situationen: Was würden sie in dieser Lage einem Freund, einer Freundin raten? Und dann befolgen Sie diesen Rat, und zwar sofort!

Führen Sie Selbstgespräche- mutig und wohlwollend, getragen von Vertrauen und Liebe, denn die sind die stärksten Kräfte im Universum und in der Evolution!

Schreiben Sie täglich 20 Eigenschaften und Fähigkeiten auf, die Sie bei sich schätzen!

Freiheit und Gedanken

 

Gedanken-Autonomie
Ich bestimme meine Gedanken

Die Gedanken sind frei- so ein Lied aus dem Widerstand geboren

Die Gedanken sind frei….und machen was sie wollen

Am Anfang war das Wort…

Die folgenden Zeilen geben einen Eindruck in das Wesen von Gedanken und wie dieses für die eigenen Zwecke und Ziele genutzt werden kann.

Wer kennt das nicht, Gedankenflut, endloses Grübeln angesichts von Zuständen, die belastend sind- leider werden sie durch Grübeln nur selten besser.

Und dann gibt es da diese vielen abertausend Gedanken, die scheinbar einfach nur so da sind und einen großen Teil unserer Stimmung ausmachen.

Was sind Gedanken überhaupt?

Gedanken sind elektrische Impulse, in ihnen vollzieht sich unser Bewusstsein- und erst Bewusstsein ermöglicht Entscheidungen und darauf folgendes Handeln.

Aber auch Gefühle, Empfindungen, Triebe, kurz Entscheidungsgrundlagen- werden uns in Gedanken bewusst-

Leidvolle Gedanken sind Reaktionen auf innere Spannungen- wir erleben uns selbst oft als überspannt- gestresst.

Der Umgang mit Gedanken ist kulturell unterschiedlich. Während hierzulande  Psychotherapie Abhilfe von leidvollen Gedanken, bzw. den dahinter stehenden schlechten Erfahrungen bringen soll, hält östliches Denken dazu an, Gedanken als elektrische Phänomene zu beobachten und zuzusehen, wie sie sich verändern. Das ist ein Akt der Nicht-Identifikation:

„Ich bin immer mehr als meine Gedanken“ oder, wie Buddha sagte:

„Beobachtet den Strom der Gedanken so unbeteiligt wie den Flug der Vögel im  fernen, friedlichen Abendhimmel“

Man kann aber noch weiter gehen als Buddha:

Das Schöne, Aufbauende beschreiben- die Farben des Abendhimmels, die schwarzen Silhouetten der Krähen davor, die Stimmung, wenn in den Stadtwohnungen die Lichter angehen- die Menschen zu Hause angekommen aufatmen.

Malen

fotografieren

„Womit ich mich identifiziere, das beherrscht mich!“

Womit ich mich nicht identifiziere, das kann ich beherrschen!“

 

Ein dritter Schritt besteht darin, heilsame Gedanken zu erinnern und zu pflegen.

Das Verhältnis von Bewusstsein und physischem Organismus tritt erst seit einigen Jahren in den Fokus der Neurowissenschaften, aktuell werden Gedanken als Emergenzphänomen betrachtet. Das kann man sich so vorstellen, als werfe man zwei Steine in einen See- und jeder kennt die sich bildenden Kreise-und dort,  wo diese aufeinander treffen bildet sich ein neues Muster, das aus den Einzelkreisen nicht herleitbar ist: Emergenz.

Ohne Schwerkraft und ohne Spannung der Wasseroberfläche sind diese Phänomene nicht möglich.

Für mich ist die Vorstellung, dass meine Gedanken das widerspiegeln, was auf meinen Körper auftrifft, ein hilfreiches Bild.

Sie spiegeln aber auch wider, was sich vor Jahren und Jahrzehnten in diesen Körper eingeprägt hat.

Und immer wieder in Resonanz mit der Außenwelt tritt. Die Neurowissenschaften können uns mitteilen, dass das, was wir sehen zu 90% von unseren Vorerfahrungen abhängt.

Damit könnte eine Aufgabe sein, die Gedanken als das, zu sehen was sie zu 90% sind: Erinnerungen.

Und diese haben meinen Körper und meine unmittelbare Umwelt erschaffen wie ich sie täglich erlebe.

Thure von Uexküll, ein maßgeblicher Psychosomatiker, empfiehlt, sich einmal umzusehen und sich darüber klar zu werden, welche Gedanken zu den momentan vorzufindenden Lebensumständen geführt haben könnten. Aus denen selbstverständlich Handlungen folgten.

Und dann können Sie, wenn Ihnen das was Sie sehen, nicht mehr gefällt,  umdenken.

Umdenken allerdings erfordert Disziplin und Ausdauer.

„Am Anfang war das Wort und Gott war das Wort und das Wort war bei Gott“, der Anfang des Johannesevangeliums besagt nichts anderes als dass das Wort Schöpferqualität besitzt.

Schreiben Sie, sprechen Sie-

oft,

Und beschreiben Sie, was Sie erleben wollen. Überlegen Sie, ob Sie die Verantwortung für das, was Sie verbal erschaffen, übernehmen wollen. Denken Sie vom Ende her.

Notieren Sie alles, was den Prozess ausmacht:  Erkenntnisse, Handlungsimpulse, Gefühle von Erleichterung oder Zuversicht, Erinnerung an Personen oder Ereignisse, die diese Gedanken begleiten, Glaubenssätze.

Das Wort, bzw. der Logos- war dem antiken Menschen die Substanz, aus der alles entsteht.

Aber Achtung:

Jede Neuschöpfung ruft die Dämonen der Vergangenheit auf den Plan:

Notieren Sie auch, was aus Ihrem Leben verschwinden soll.

Freiheit

 

2020

2020 steht für mich unter dem Motto: Freiheit.

dachte ich, als ich auf 2019 zurück blickte.  Als Mutter, Tochter, Ex-Ehefrau hatte ich mich zunehmend eingeengt gefühlt. Aber auch mein Körper wies mir Grenzen auf, Grenzen, mit denen ich nicht gut lebte.

Als ich mir zunehmend Freiheit zu wünschen begann, befragte mich flugs meine innere „Philosophin“.

„Äußere oder innere Freiheit, Freiheit von oder Freiheit zu und schließlich: wäre ich auch bereit, mich der Verantwortung zu stellen, die jede Freiheit mit sich bringt? Woran merke ich, dass ich beengt werde und wie würde ich mich frei fühlen? Was soll denn, bitte, frei sein, der Körper, das Handeln, Denken oder Fühlen?…“

Sie fragte und fragte, während ich schon, als ich versuchte, mich darauf zu konzentrieren, wo und wie sich das Beengtwerden anfühlt, den Faden verlor.

„Ich atme oberflächlich“ unterbrach ich sie, „kann mich nur schwer aufraffen, wenn ich Alltagsaufgaben erledigen sollte, zwinge mich zum Sport und denke mir Schreckensszenarien aus. Und im Spiegel mag ich mich auch nicht so gern ansehen…“

„Kein Wunder“, warf das Fräulein Philosophin altklug ein, „du aalst dich in Szenarien, an die du dich erinnerst! Aber schön, dass du das noch kannst, dann übe dich doch- wenigstens für einen Zeitraum, den du täglich festlegst, im Erinnern des Schönen, der Momente, in denen du dich frei gefühlt hast- du hast die Wahl! Schreib das, was dir an freiem Raum bewusst wird, auf! Und, sei nett zu dir!“

Sie hat wohl recht, aus dem Fluss des Geschehens hatte ich Geschichten gebaut, in denen Gefühle zu Begriffen gerannen, an denen sich neue Erfahrungen festklammern konnten wie  Sand an der Düne.

Dennoch, ich mag meine Geschichten- in ihnen kann ich mich von der Realität erholen- und das ist auch eine Art von Freiheit, in die ich fliehen kann, wenn das Leben mich überfordert.

Nicht für jeden Gegner, die mich heraus fordert, habe ich ein Schwert, nicht für jedes Spiel eigene Würfel, nicht für jedes gute Wort ein offenes Ohr.

2020 werde ich Werkzeuge anfertigen, deren Gebrauch mich frei macht.

Dabei helfen mir diese Fragen:

Was brauche ich, was braucht der andere? Wie können alle, die sich am Spiel beteiligen, gewinnen? Was ist auch fürs Universum gut? Inwiefern habe ich meine Mitte vernachlässigt, dass ich so extrem fühlen muss, dass ich meine, erdrückt und zerrissen, hinweg gespült oder –geweht  zu werden?

Wie kann ich handeln und schaffen, sodass ich mich dabei freue?

Wenn ich dann weiß, dann entscheide ich freier und leichter.

Nichthandeln führt in die Depression, unter Zwang handeln zur Wut, falsch  handeln zu Schuldgefühlen, aus Angst handeln in die Gier, Wissen zu Gewissen.

Wissen macht frei!