Oft nehmen wir uns einfach Freiheiten, von denen wir überzeugt sind, dass sie uns zustehen. Um nun diese „Freiheit“ von „Flucht“ „Trotz“ oder “Willkür” unterscheiden zu können, ist es ratsam, auf die Stimme der Vernunft zu hören. Wovon mache ich mich frei und von wem? Und, fühle ich mich danach wirklich frei?
Freiheit bedeutet, sich eigene Regeln zu setzen, eigenen Werten zu folgen und eigene Ziele zu verfolgen.
Wähle ich dazu geeignete Mittel, dann bin ich frei, weil ich frei entscheide- ohne fremden Maßstab. Das schließt andere Maßstäbe, die ich kennen gelernt habe, nicht aus, aber freie Entscheidungen schließen wahllose Unterwerfung, Trotz oder Flucht aus.
Um die obigen Gedanken zu verdeutlichen, wähle ich das Beispiel der aktuellen Maskenpflicht. Viele Menschen stufen diese als „Freiheitsberaubung“ ein. Aber mal ehrlich, niemand muss eine Maske tragen, wenn er oder sie nicht will- Lebensmittel bringt der Lieferservice, Haare kann man wachsen lassen und Fahrrad fahren ist eine wunderbare Alternative zur Bahn. Nicht mal der Gang zum Arzt ist ein Zwang. Worüber die Empörung über die Maskenpflicht hinwegtäuscht, ist die Tatsache, dass manche Menschen das Verhältnis von Zielen und Mitteln aus dem Auge verloren haben: Will ich von A nach B, oder meinen Hunger stillen? Will ich gesund sein oder eine flotte Frisur? Was will ich erreichen und welche Mittel wähle ich dazu?
Viel schwerer jedoch wiegt der Verlust von Vertrauen und Demut. Alles immer zu dürfen und konsumieren zu können- hat vor allem einen Zweck: Die Angst vor den Unwägbarkeiten, dem nicht Vorhersehbaren, dem Unkontrollierbaren nicht spüren zu müssen.
Und Angst macht nicht frei.
Ich persönlich ziehe jeden Mund- Nasenschutz der Beatmungsmaske in einer Intensivstation vor.
Die gibt mir zwar keine letzte Sicherheit vor Ansteckung- aber die Freiheit, zu tun, was ich kann- nicht mehr, nicht weniger. Worüber ich keine Kontrolle habe, liegt nicht in meiner Hand.
Der einzige, der aktuell keine Freiheit hat, ist das Corona- Virus. (Die Erreger von Pest und Cholera auch nicht, oder Masernviren) Es ist darauf programmiert, sich zu verbreiten- und das scheint von Mensch zu Mensch besser möglich zu sein, als jeder andere Weg. Kaum gelernt, schon umgesetzt- wieso sich mit der Übertragung durch seltene Tierarten rumplagen!
Dazu mutiert es, legt sich eine Lipidhülle zu und überlebt erstaunlich lange auch außerhalb von Organismen, zielsicher fliegt es durch die Luft und findet seine Wirte.
Die Freiheit, Menschen zu schützen, hat es nicht.
Die haben nur wir !
Ältere vor Ansteckung, Familien vor dem Zusammenbruch, Unternehmer vor dem Bankrott, alle Pflegenden vor der Überlastung.
Freiheit ist nur in sozialen und vernünftigen Systemen überhaupt möglich.